Mittwoch, 2. Oktober 2013

Bring Your Own Device (BYOD)

In manchen Unternehmen ist es schon längst angekommen, andere wehren sich konstant dagegen. „Bring Your Own Device“ (BYOD) ist das Schlagwort, das momentan in aller Munde ist. Es beschreibt den Trend, seine private Hardware für geschäftliche Aufgaben zu nutzen. Ob Unternehmen dadurch einen Mehrwert erzielen oder ob dieser Trend lediglich ein Sicherheitsrisiko darstellt, wird differenziert betrachtet.

Wie muss man sich BYOD vorstellen?

Der Mitarbeiter betritt das Firmengebäude. Unter seinem Arm befindet sich sein Notebook, dass er selbstverständlich von Zuhause mitgebracht hat. Er setzt sich auf den erstbesten freien Platz, den er im Firmengebäude finden kann, ein eigenes Büro, das brauch er nicht. Er klappt seinen Laptop auf und sein Arbeitsalltag beginnt. Mails schreiben, Statistiken auswerten, an einer Video-Konferenz teilnehmen und die wichtigsten Termine der Woche in seinem Kalender festhalten. Auf dem Heimweg sitzt er im Bus, beantwortet mit seinem Handy noch eine wichtige Kundenmail und Zuhause angekommen, klappt er sein Notebook wieder auf und schaut sich seine Lieblingsserie an.
So oder so ähnlich könnte der Arbeitsalltag aussehen, wenn wir über den Trend „Bring Your Own Device“ sprechen. Eine Trennung von privaten und geschäftlichen elektronischen Komponenten gibt es nicht mehr bzw. nur bedingt.

Worin bestehen die Vorteile?

Die Veränderungen der Arbeitswelt machen auch vor der Informationstechnologie nicht halt. Gerade Arbeitnehmer, der sogenannten Generation Y, die als Digitale Natives bezeichnet werden, wünschen sich die Nutzung von privaten Geräten. Für diese Generation gibt es oftmals keine klare Trennung von Arbeit und Privatleben. Überstunden und Mehrarbeit in der Freizeit sind für sie nichts Ungewöhnliches. Somit ist ihr Wunsch, mit jedem beliebigen privaten Gerät, auf geschäftliche Daten zugreifen zu können, verständlich.
Für Unternehmen, die diesem Trend nachgehen bedeutet dies demnach, dass sie die Motivation ihrer Mitarbeiter steigern können und obendrein zusätzliche Arbeitsleistung erhalten, die der Arbeitnehmer in der Freizeit leistet. Ein weiterer Vorteil besteht für Unternehmen in der möglichen Reduktion von Hardware-, Software- und Wartungskosten, da diese der Mitarbeiter trägt.

Herausforderungen für Unternehmen

Zu Beginn müssen nicht nur die technischen Fragen, sondern auch die rechtlichen Herausforderungen betrachtet werden. Was passiert beispielsweise mit den persönlichen Daten des Arbeitnehmers, wenn das Unternehmen ein Backup des Systems macht? Speichert der Mitarbeiter unternehmensrelevante Daten, wenn er selbst sein System sichert? Stellen installierte Applikationen eventuell ein Sicherheitsrisiko dar, weil diese auf Unternehmensdaten zugreifen können?
Demnach sind es sowohl technische wie auch rechtliche Anforderungen, die ein Unternehmen zu meistern hat, bevor der Einsatz von BYOD überhaupt in Frage kommt. Dies ist selbstverständlich mit Kosten verbunden. Schulungskosten, zur Sensibilisierung der Mitarbeiter, Kosten für die notwendige Infrastruktur und Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit. Dies ist wohl der Hauptgrund für Firmen, das Thema BYOD relativ kritisch zu betrachten.
Unternehmen, die sich nicht vor den rechtlichen und technischen Hürden bei der Einführung von BYOD scheuen, werden sicherlich positive Erfahrungen machen. Steigerung der Motivation sowie die Möglichkeit ortsunabhängig zu arbeiten, sind gewiss nur einige wenige Vorteile.

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